Tag 17: Polanco – Cóbreces

Wir dürfen etwas ausschlafen. Es ist einfach nur grau und durch teilweise strömenden Regen und kalten Wind geht es etwa drei Stunden bis Santilla del Mar, der Stadt drei Lügen: „Sie ist weder heilig (santa), noch eben (llana) noch liegt sie am Meer (mar).“, so der Führer.

Alma meint ich solle eventuell meine Megablase einem Arzt zeigen, aber im Ort gibt es am Samstag keinen, aber Blasenpflaster. Ansonsten ein mittelalterlicher Touristenort.

Ich treff ein deutsches Paar, welches, vom Regen frustriert, einen Bus nimmt. Im Fernsehen sahen wir gestern Überschwemmungen in Vitoria, unweit von Bilbao. Die Restaurants sind kalt, vielleicht weil die Leute es hier nicht gewohnt sind, die Türen zu schließen.

Der Nachmittag ist sonnig aber auch windig, wir sehen wieder das Meer am Horizont, im Weiler Oreña mach ich eine schöne Pause, die Herberge in acht Kilometern lockt mit einem Garten mit Meerblick. Ich treff das norwegische Trio, eine der beiden Damen fällt uns immer mal auf, schwer zu sagen was genau sie hat, trotz großer Schwierigkeiten sich auszudrücken hält sie sich nicht zurück, faszinierend. Alma will alles wissen, von allen Pilgern die man getroffen hat. Kann ich sie mal nicht beschreiben geht sie ihre Fotos durch bis wir wissen wer gemeint ist, sie kennt sie alle, lustig.

In der Ferne sieht man schon die Picos de Europa, morgen kommen wir nach Asturien und brechen die Noch-500-km-Grenze. Darüber sollte man aber nicht nachdenken, es erscheint viel zu weit. Ansonsten passiert nicht viel, ich lauf viel allein, hm, das Wetter macht meiner Stimmung zu schaffen, stimmungsmäßig und gesundheitlich, ich hab mir zum ersten mal Vitamin D gekauft, wurde mir eh schon einige Male empfohlen. Und ich bin froh, das magische Halsspray dabeihaben. Und Bens Mundharmonika. Und wir sind immer noch zu fünft.

Der Schmerz vom Zeh wandert dann doch noch in den ganzen Fuß, dann in die Wade. Dann noch ein Hungerästchen, man weiß einfach nie was in einer Stunde sein wird. Aber am Ende gibt es endlich den Meerblick, und Ruhe, und Wärme, und Barcelona im Fernsehen.

22 km (langsam müssten wir uns wieder steigern)

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