Lugo (Tag 34)

Zum Tag der Deutschen Einheit bleiben wir in Lugo. Von hier sind es noch recht genau 100 Kilometer, die gehen wir in drei Tagen und dann ist Schluss. Wer 100 Kilometer läuft, mit dem Fahrrad fährt oder reitet und das in seinem Credencial „nachweisen“ kann bekommt in Santiago übrigens die Compostella, die „Urkunde“ – für so manchen Arbeitgeber nicht unbedeutend, hier in Spanien, schon komisch.

Das Gehen macht noch immer Freude und es gibt jeden Tag unheimlich viel zu sehen, zu erleben und zu spüren, aber was ich auch spüre ist der Wunsch anzukommen, keinen Rucksack mehr zu packen, es fühlt sich gut gefüllt an alles und viel passt einfach nicht mehr rein. Genug Eindrücke, genug Fülle, genug Leere. Erlebnisse der letzten Wochen scheinen Monate her, die ersten Tage wie aus einer anderen Reise. Seit der Hospitales Route bin ich mit Santiago unterwegs. Lustiger Name, was.

Wenn wir reden dann reden wir, aber wir können auch prima nichts sagen, Musik hören oder uns für ein paar Stunden trennen, tendenziell gehe ich eher schneller.

Seit ein paar Tagen nun Galizien, und ab morgen gibt es kaum mehr nennenswerte Berge. Die Ankunft in Lugo war fast wüstenmässig, zumindest im Vergleich zu den Bergen der letzten Woche.

Lugo ist sehr hübsch, zum Flanieren gut geeignet, die Altstadt ist von einer zwei Kilometer langen, begehbaren Mauer aus dem 3. Jahrhundert umgeben. Das ist für heutige Etappe. Und zur Abendstunde voller Leben, wie alle Städte bisher.

Nach einigen bedrückend grauen Tagen scheint der Endspurt wettermässig gesichert. Auch wenn es unterwegs weithin echt schön war, mir fehlen die Herbergen mit Charakter, und da es dann auch nur welche an Etappenenden gibt ist man wenig flexibel und kommt grad aus der Pilgerblase kaum raus, heißt, man sieht einige Leute ständig ohne sie kennenzulernen, weil es dafür einfach zu viele sind, und vielleicht tritt auch da langsam eine Müdigkeit ein. Zeit anzukommen also, anbei noch ein paar Eindrücke.

Die Schuhsammlung am Abend…

… und wenn ich die Herberge verlasse.

Und sonst so…

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