Tag 15: Güermes – Santander

Gegen sechs fängt es zu regnen an. Höre ich später, denn ich schlafe bis sieben. Ich liege mit meiner Matratze auf dem Boden, weil das obere Bett so schmal war und kein „Gitter“ hatte. Schon in der Nacht zuvor hatte ich deswegen schlecht geschlafen und war einige Male aufgewacht und hatte Angst, herauszufallen.

Ich denk so lange sind die drei wach und warten, weil sie einfach nirgendwo hintreten können. Elma liegt unten bei Robert, also ich nehm an sie warten schon länger.

Frühstück und heftiger Regen, wir sind total schlau und warten bis neun, reservieren derweil schon Betten für den folgenden Tag.

Es geht eine Landstraße entlang, an der ersten Taberna scheide ich aus, Kopfschmerzen, zu wenig Wasser. Eine schöne Pause, keine Pilger, dann ein längerer Marsch allein, an der Steilküste, dann Inland, Poncho liegenlassen, einen Kilometer zurück, dann Strand, Schwimmen, Fähre, Santander.

Die Stadt ist total beschäftigt, viele Menschen, viel Verkehr. Google Maps zeigt den Weg zur Herberge, aber ohne Topographie, total viel hoch und runter. Die Herberge ist bedrückend, klein, dunkel, häufig sind massive Spender künstlicher Aromen am Werk, stickig, so auch hier.

Eigentlich will ich den Nachmittag mit Schreiben verbringen, aber bis man gegessen hat, den ein oder anderen Laden gefunden hat und Lebensmittel aufgestockt ist es Abend. Wir gehen zur Messe in die enorme Kathedrale und im Nachhinein erfahre ich wie man auch als Ungläubiger beim Verteilen der Hostie eventuell etwas Segen abholen darf: durch das Kreuzen der Arme auf der Brust vorm Pfarrer. Aber wenn das schiefgeht, wer weiß.

Wir wollen auch Stempel für unser Credencial in der Kathedrale, aber als der Kirchenmann sieht dass ich schon einen aus der Kneipe habe wird er sauer, so geht das nicht, das gültet nicht.

15 km

Ein Gedanke zu „Tag 15: Güermes – Santander“

  1. Herrlich erfrischend zu lesen, ich freue mich auf die nächsten Tage. Erinnert mich an meine Vaters Reiseberichte – schon auf den Punkt, schön humorvoll, schöne Details, schön das Gefühl vermittelt, wie es gewesen sein muss. I like

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